Was bringt ein Bierdegustationsglas – und ist es wirklich nötig, eines zu besitzen? Biersommeliers schwören bekanntlich auf die Eigenschaften, die solch ein Glas mit sich bringt. Unser Kollege blieb skeptisch. Dann kaufte er einen Sechser-Pack Gläser und probierte sie aus.
Schon länger hatte ich überlegt, einen Erfahrungsbericht zu schreiben. Und zwar über Biergläser! Nicht über irgendwelche – sondern über sogenannte Degustationsgläser. Doch als Mensch, der stets fordert, nicht gleich aus allem eine Wissenschaft zu machen, stand ich dem Thema zunächst skeptisch gegenüber. Ich wollte den Leuten eigentlich nicht erzählen, wie sie ihr Bier zu trinken haben. Das will ich immer noch nicht. Mein Motto lautet schließlich: „Entweder schmeckt ein Bier, oder es schmeckt nicht“. Da muss es doch egal sein, aus welchem Glas es kommt. Und dass ein spezielles Degustationsglas ungeahnte Qualitäten eines Bieres zum Vorschein bringen kann, das wollte ich sowieso nie so recht glauben.
Und dann habe ich gelernt, dass ich mit meiner ablehnenden Haltung gegenüber Bierdegustationsgläsern falsch gelegen habe.
Bierdegustationsgläser haben eine besondere Form
Ein Bierdegustationsglas hat eine besondere Form. Sie kann durchaus variieren, aber grundsätzlich gilt: Die Glasform soll dabei helfen, beim Trinken die Sinne optimal zu unterstützen. Die Bierdegustationsgläser, die in meinem Schrank stehen, stammen von Kalea. Gekauft habe ich sie bei Amazon. Sechs Gläser in einem Karton, Preis-Leistung stimmig, schnelle Lieferung, gute Verpackung. Streiten können Puristen höchstens darüber, ob das aufgedruckte Markenlogo wirklich sein muss…
Doch zurück zum Degustationsglas selbst: Der lange Steigraum des Glases soll dafür sorgen, dass die Kohlensäure ungehindert sprudelt. So schießen die Aromen des Bieres ungebremst an die Oberfläche. Der obere Glasbereich wiederum ist tulpenförmig gewölbt. So werden die Aromen ausgebremst und sammeln sich in diesem Bereich des Glases. Der sich anschließend weiter verjüngende Glasrand fördert die Bildung einer ansehnlichen Schaumkrone. Und die Gläser liegen richtig gut in der Hand.
Aha-Moment mit dem Degustationsglas
Und was das Degustationsglas verspricht, das hält es auch: Optik, Duft und Geschmack des Bieres kommen wirklich intensiver zur Geltung. Schon das erste Bier aus dem Bierdegustationsglas war ein Aha-Moment. Gerade wenn es darum geht, die komplexen Aromen heraus zu riechen und zu schmecken, ist solches Equipment zur Bierverkostung hilfreich. Wer gerne besondere Craft-Beer-Spezialitäten trinkt, kann das Genusserlebnis mit so einem Glas steigern.
Das bestätigen auch die Bier-Profis: „Gerade aromastarke Spezialbiere verdienen einen andächtigen Umgang. Um die Qualität dieser feinen Tropfen richtig beurteilen zu können, ist die Verwendung eines speziell auf die Bierqualität hin konzipierten Bierglases sinnvoll“, heißt es beim Verband der Diplom-Biersommeliers.
Ein Glas allein macht niemanden zum Biersommelier
Sicher, ein Bierdegustationsglas allein macht einen Biertrinker nicht automatisch zu einem Biersommelier, der jede feinste Geschmacks- und Geruchsnuance erkennt. Aber es hilft, sich beim Trinken ganz bewusst mit der enormen Aromenvielfalt eines Bieres auseinanderzusetzen.
Sowieso schadet es nicht, ein paar dieser Gläser zu besitzen – schließlich macht es schon einiges her, wenn man seinen Gästen ein Bier in einem Degustationsglas kredenzt.
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